Keine Frage: "The Last of Us Part 1"gilt zu Recht als eines der beliebtesten Spiele der letzten PlayStation-Generationen. Das PS5-Remake ist die mit Abstand bestmögliche Gelegenheit, um die emotionale Geschichte von Joel und Ellie mitzuerleben – und sorgt trotzdem für einige Kontroverse.
Lohnt sich das PS5-Remake von "The Last uf Us Part 1"für diejenigen, die die Remastered-Version von Teil 1 schon auf der PS4 gespielt haben? Oder lohnt sich das Remake vielleicht doch nur für Neueinsteiger*innen, die noch gar keinen Berührungspunkt mit Joel und Ellie hatten? Natürlich könnte man diese zwei elementaren Fragen zum Anlass nehmen, um in einem Absatz zu diskutieren, für wen TLOU: Part 1 tatsächlich genug Mehrwert bietet, um den Preis von knapp 80 Euro an der (virtuellen) Ladentheke hinzulegen. Aber es ist wie immer nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint.
The Last of Us Part 1: Viele Diskussionspunkte - keine einfachen Antworten
Denn tatsächlich spielen hier so viele individuelle Faktoren mit rein, dass es wirklich sehr schwer erscheint, eine allgemeingültige Empfehlung oder eben keine auszusprechen – zu komplex ist der Sachverhalt, wasnatürlich auch am eigentlichen Remake von „The Last of Us Part 1“ liegt. Als zumRelease der PlayStation 5 das Remake von From Softwares „Demon’s Souls“ von Bluepoint veröffentlicht wurde, gab es im Grunde keinerlei Diskussionen, ob der Kaufpreis für das Remake gerechtfertig sei oder nicht. Doch diesmal liegt die Sache etwas anders. Denn diesmal beginnt die Kontroverse natürlich schon beim eigentlichen Spiel.
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„The Last of Us“ ist sicherlich das wichtigste Spiel der sehr späten PS3-Ära und hat 2014 bereits eine Remastered Version für die PlayStation 4 spendiert bekommen – inkl. 60 FPS-Modus. Das heißt konkret: Das Spiel hat gerade einmal knapp über sieben Jahre nach der letzten „Remastered Fassung“ auf dem Buckel, was für ein waschechtes Remake bzw. eine großflächige Überarbeitung natürlich äußerst kurz erscheint. Über die technischen Errungenschaften des PS5 Remakes wollen wir natürlich gleich noch reden, doch ein wichtiger Fakt vorweg: Inhaltlich ist das „The Last of US Part 1“ weitgehend identisch zur PS4-Version von „The Last of Us“. Ja, der wichtige DLC „Left Behind“ ist zwar dabei, allerdings müssen wir auf den brillanten Multiplayer-Modus „Factions“ aus dem Originalspiel verzichten.
Wer sich erhofft hatte, dass die Verantwortlichen das Remake zum Anlass nehmen, um das mittlerweile etwas „betagte“ Level-Design zu überarbeiten oder uns generell großflächigere Areale, wie in „The Last of Us – Part 2“ zu bieten, wird möglicherweise enttäuscht sein. Tatsächlich hätte ich mir ganz persönlich auch gewünscht, dass Naughty Dog,gerade in den ersten Spielstunden, die Levelstrukturen etwas aufgebrochen hätten und auch die mittlerweile doch deutlich überholten Puzzles (einmal Räuberleiter hier, einmal per Wassertransport rüberbringen lassen dort) überarbeitet hätte. Doch es wird dem „Last of Us Part 1“-Remake auch nicht gerechnet es nur darauf zu beschränken zu betonen, was es evtl. hätte sein werden können. Denn nicht nur ist „The Last of Us“ völlig zurecht ein absoluter PlayStation-Meilenstein, sondern imPS5 Remake auch so schön und immersiv wie nie zuvor.
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The Last of Us Part 1: Ein cineastischer Meilenstein und schöner als je zuvor
Tatsächlich hat mich die Fluchtsequenz nach dem ersten Ausbruch der Epidemie mit Joel und Sarah mehr als nur beeindruckt: Nicht nur sind die Animationen der einzelnen Spielfiguren einfach nochmal deutlich hochwertiger und glaubwürdiger, auch die Texturen, die unglaubliche Beleuchtung sowie die Reflexionen sind eine Klasse für sich.Ich musste in der Fluchtsequenz teilweise mehrmals hinschauen, um festzustellen, dass es sich bei einigen Reflexionen nicht um waschechtes Raytracing handelt, so glaubwürdig und überzeugend war die Umsetzungder einzelnen Elemente. Auf unserem OLED-Testscreen kamen auch die großartigen Farbabstufungen sowie Licht- und Schatteneffekte besonders gut zur Geltung. Auch in den ersten Passagen mit Sporen-Einsatz sind einfach die viel feineren Grafikdetails genauso gut zu beobachten, wie in den von Pflanzen überzogenen Außenarealen.
Das ist so dermaßen überzeugend, dass es gerade in den wichtigen Zwischensequenzen und auch im generellen Storytelling einfach noch eine Schippe mehr Realismus und Immersion heraufbeschwört: Gerade in den emotionalen Passagen zum Ende des Spiels hin verdrücken wir diesmal noch eher ein Tränchen, weil die Darstellung einfach brillant gelungen ist. Übrigens habt ihr bei den grafischen Einstellungen die Wahl zwischen eine 4K-Darstellung in 30 Bildern pro Sekunde und einer variablen Auflösung zwischen 4K und 1440p, die mit 60 Bildern pro Sekunde läuft. Unsere klare Empfehlung: Die 60 FPS-Variante sieht nur marginal „schlechter“ aus bzw. fast gleichwertig großartig und spielt sich einfach deutlich besser.
The Last of Us Part 1: Weitere Verbesserungen im Überblick
Neben den rein grafischen Verbesserungen sind uns indes allerdings auch noch weitere Änderungen aufgefallen, die auch das Gameplay direkt beeinflussen: Vor allem die verbesserte AI der Widersacher ist uns positiv aufgefallen und lässt unseren Puls in den einzelnen Kampfszenarien noch einmal etwas mehr in die Höhe schießen. Den könnt ihr auch noch weiter pushen, wenn ihr den neuen Permadeath-Modus aktiviert – ein Ableben und „Operation Ellie“ ist endgültig vorbei. Und auch das Gameplay profitiert natürlich vom Einsatz des DualSense: Sowohl das Bogenschießen macht dank der adaptiven Trigger deutlich mehr Spaß und bietet einfach mehr Rückstoßbeim Abfeuern, als auch der generelle Waffeneinsatz sowie dramatische und wichtige Hauptsequenzen fühlen sich dank des haptischen Feedbacks deutlich immersiver an. Und wie bereits erwähnt: Der schöne Story DLC „Left Behind“, den ihr allerdings erst nach den Ereignissen des Hauptspiels genießen solltet, ist ebenfalls als Remake-Version integriert.
Ein großes Lob gebührt Naughty Dog auch für exzellente Integration von Accessibility Optionen, die auch schon „The Last of Us Part 2“ ausgezeichnet hatten: Steuerungshilfen, eine Sprachausgabe, die quasi alle wichtigen Momente des Spiels beschreibt, Farb- und Motion Sickness-Einstellungen: Naughty Dog leistet hier wirklich vorzügliche Arbeit und bringt das großartige Spiel damit auch Menschen näher, die das Spiel in dieser Form normalerweise nicht genießen könnten.
Fazit zu „The Last of Us Part 1”
Auch wenn der Zahn der Zeit vor allem am etwas limitierten Gameplay von "The Last of Us"genagt hat, gehört das Naughty Dog-Spiel völlig zu Recht immer noch zu den beliebtesten Spielen der PlayStation 3- und PlayStation 4-Generation. Die Geschichte von Joel und Ellie ist einfach exzellent erzählt und erhält durch das brandneue PS5-Remake die Präsentation, die sie sich auch verdient hat: Diegrafischen Verbesserungen pushen den Grad der Immersion noch einmal deutlich – die vielen emotionalen Schlüsselmomente des Spiels durften wir noch nie so realitätsnah und mitreißend erleben. Alleine deshalb würde ich vor allem für alle Interessierten, die noch nie „The Last of Us“ erleben durften, eine Empfehlung aussprechen. Für alle TLOU-Anhänger*innen wird es dann schwieriger: Ob es sich lohnt für ein in vielen Punkten zwar verbessertes, aber im Kern gleiches Spielerlebnis noch einmal den vollen Preis zu zahlen, muss jeder bzw. jede für sich selbst entscheiden. Schade, dass Naughty Dog den damals exzellenten Factions-Multiplayer nicht überarbeitet und inkludiert hat (ein eigenes TLOU-Multiplayer-Spiel ist bekanntlich gerade in der Entwicklung), was den (Doppel-)Kauf für viele sicher noch einmal einfacher gemacht hätte.
Wie die Veränderungen des Remakes zum Original im Detail aussehen, zeigt euch auch dieser Trailer noch einmal sehr gut:
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